Marstek Jupiter-C mit Smart Meter ohne Internet verwenden

Batteriespeicher können einen guten Beitrag zur Energiewende leisten und den Geldbeutel auf Dauer entlasten. Allerdings, nur wenn diese auch über eine lange Zeit funktionstüchtig bleiben und z.B. bei Internetausfällen stabil laufen.

In diesem Zusammenhang habe ich mir den Marstek Jupter-C mal genauer angesehen. Mein Ziel war es, wie auch bei dem Anker Speicher schon den Speicher ohne Internet zu betreiben und auch Einzurichten.

Disclaimer: Dies hier ist kein Komplettes Review über den Anker Speicher! Dazu gibt es im Internet schon genug wer das sucht ist hier falsch!

Verwendet Hardware

Die Geräte, welche ich zum Test verwendet habe, sind:

  • Marstek Jupter-C
  • Shelly 3EmPro

Es wurden verschieden Test Szenarien getestet. Zum einen wieder das Setup mit dem Lynksys 2.4 GHz Router und Open-WRT und dem Laptop Hotspot. Allerdings diese mal zusätzlich auch der Shelly Hotspot sowie das Heimnetz-WLAN.

Einrichtung ohne Internetzugriff

Im Folgen nun die Einrichtung der Komponenten und das Herstellen der Verbindung der beiden.

Der Marstek Speicher

Um die Einrichtung des Marstek Speichers in der App vorzunehmen, muss sich leider erst wieder ein Account in der App erstellt werden. Warum das keine Gute Idee ist, habe ich mal hier beschrieben. Nachdem dies geschehen ist kann das WLAN konfiguriert werden. Die Verbindung hierbei läuft über Bluetooth und war bei mir sehr instabil.

Die Einrichtung mit dem WLAN wiederum hat dann reibungslos funktioniert. Auch wenn das WLAN keine Internetverbindung bereitstellt, verbindet sich der Speicher und bleibt verbunden. Die WLAN-Einstellung lässt sich auch über das intrigierte Display einstellen. Somit wird die App hierfür nicht benötigt.

Der Shelly EM3Pro

Der Shelly bietet die Konfiguration über eine App oder die integrierte Weboberfläche, wenn sich mit dem dazugehörigen WLAN-Netzwerk verbindet.

Für die App wird wieder ein Account benötigt, also habe ich mich damit nicht weiter beschäftigt. Die Weboberfläche bietet aber (fast) alles was wir brauchen.

Aber alles nach einander! Schnell das WLAN-Netzwerk von dem Open-WRT Router eingestellt und schon festgestellt das es nicht geht. Auch ein Anschließen mit einem Kabel bringt keinen Erfolg. Der Shelly verbindet sich zwar aber trennt die Verbindung nach einigen Sekunden immer wieder. Kurz recherchiert und herausgefunden das der Shelly nur bei Netzwerken funktioniert, die einen SNTP-Server zur Verfügung stellen. Im Heimnetzwerk allerdings kein Problem da kann dieser aus dem Internet abgefragt werden. Aber theoretisch ist es möglich, wenn der Router ohne Internet einen SNTP-Service bereitstellt. Dieser kann auch einfach im Shelly konfiguriert werden.

Wie auch immer zum Testen wurde jetzt der Marstek Speicher mit dem Shelly WLAN-Netzwerk verbunden.

Die Kommunikation

Die Kommunikation ist über das RPC-Protocol realisiert. Hierfür erwartet der Marstek Speicher das er die Daten von Shelly über den Port 1010 abrufen kann. Die IP-Adresse des Shelly im Netzwerk Handeln die Geräte selbständig aus und es muss nichts Manuell konfiguriert werden. (Vermutlich UPnP muss ich aber noch prüfen)

Jetzt zum eigentlich problematischen Teil. Damit der Marstek Speicher die Daten von den Shelly abfragt, muss dies über die App konfiguriert werden. Diese Einstellung ist nur in der App möglich und nicht über das integrierte Display! Ist es allerdings einmal konfiguriert funktioniert es immer wieder. Auch in anderen WLAN-Netzwerken und mit anderen Shellys.

Auf dem Shelly muss der RPC-Port noch geändert werden. Diese ist etwas umständlicher, da dies in der Weboberfläche nur mit einem Trick geht aber dafür ohne App und Account.

Nachdem all dies umgesetzt ist funktioniert die Einspeisung auch sofort schon.

Verwendung ohne Internetzugriff

Der Betrieb des Speichers ist also ohne Internet gut möglich. Und auch ein Ändern des Netzwerkes oder des Shellys wird ohne Probleme übernommen. Das Einzige was nicht gemacht werden sollte ist ein Werkseinstellungs-Reset da dieser auch die Einstellung zur Verwendung des Shellys wieder zurücksetzt.

Fazit

Wieder zurück zur eigentlichen Frage. Ist es möglich den Marstek Speicher in dieser Konstruktion ohne Internet zu betreiben? Aus meiner Sicht,  wieder ein ganz klares Jein mit Tendenz zu Ja.

Was genau bedeutet das nun für die Verwendung?

  • Der Betrieb ist ohne Internet gut möglich und auch ein Ändern des HEIM-WLAN und des Shellys ist möglich ohne einen Benutzeraccount mithilfe des integrierten Displays.
  • Zur Einrichtung allerdings wird wieder ein Account beim Hersteller benötigt, um einmalig den Shelly als Start-Meter Einzustellen. Zudem musste ich zu Beginn noch ein Firmware update einspielen da sonst der Shelly als Option nicht auswählbar war.

Was nach der Einrichtung auch nicht gemacht werden sollte, ist ein Zurücksetzten auf Werkseinstellungen. Dies ist auch über das Display möglich! Nach dem Reset verliert der Speicher nämlich die Konfiguration des Shelly und es muss wieder die App mit Account konsolidiert werden, um dies einzustellen.

Sonstiges

Weiter Dinge die mir aufgefallen oder die getestet habe.

Lokale Netzwerkverbindung

Eine solche konnte ich leider nicht Feststellen. Die App zieht ihre Daten aus der Cloud des Herstellers oder direkt über Bluetooth. Zudem sind auf dem Speicher keine Ports offen. Somit scheint auch keine Interaktionsmöglichkeit über das Netzwerk zu bestehen.

Verbindung über RS-485

Der Speicher von Marstek biete Zugriff über eine serielle Schnittstelle über Modbus. Zu dieser konnte ich die Spezifikation und Register hier finden und auch die Daten abfragen. Ein Schreiben in die Register ist aber nicht möglich zu sein da der Speicher dies nicht zulässt. Die Spezifikationen hab hier gefunden.

Verwendung mit „Fake“ Smart Meter

Während meiner Suche im Internet nach den Spezifikationen und weiteren Informationen bin ich auf dieses Projekt hier gestoßen. Es ermöglicht einen Shelly zu emulieren und den Marstek Speicher somit zu steuern. Dies hat auch auf Anhieb funktioniert und ich konnte den Speicher auf meine eigenes Zähler-Auslesetooling adaptieren.

Leistungsregelung

Im Vergleich zu dem Anker Speicher regelt der Marstek nur langsam nach, wenn z.B. der Verbrauch schlagartig sinkt oder steigt, wird dieser in Schritten nachgeregelt und realisiert erst nach einigen Sekunden die komplette 0-Einspeisung.

 

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